Endophthalmitis

Die Endophthalmitis ritt vor allem nach operativen Eingriffen am Auge, die die Hornhaut-Barriere durchbrechen, auf. So liegt die Inzidenz in Deutschland nach Katarakt-Operationen bei 0,08%.

Endophthalmitis, schwere Augenentzündung, Vitrektomie

Medizinische Indikation

Als Endophthalmitis bezeichnet man eine schwere Entzündung des Augeninneren, welche durch die Infektion mit Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten ausgelöst wurde und zur Erblindung oder dem vollständigen Verlust des Auges führen kann. Sie äußert sich meist in einem dumpfen Augenschmerz, Lichtempfindlichkeit und einem akut roten Auge (weil die Bindehaut vermehrt durchblutet ist). Außerdem kann eine Schwellung des Augenlides, der Bindehaut und der Hornhaut auftreten. Eine geschwollene Hornhaut verliert ihre Transparenz, wodurch eine Verminderung der Sehschärfe ausgelöst wird. Die Trübung des Kammerwassers oder die Bildung von Eiter in der Augenvorderkammer sind ebenfalls typische Anzeichen für eine Endophthalmitis.

 

Im Hinblick auf die Erkrankungsursache werden zwischen exogenen und endogenen Formen der Endophthalmitis unterschieden.

 

Zu den exogenen („von außen verursachten“) Formen gehören die postoperative und die posttraumatische Endophthalmitis. Hier gelangen Krankheitserreger über operativbedingte oder unfallbedingte Verletzungen am Auge in das Augeninnere und lösen die Entzündung aus. Die postoperative E. wird z. B. aufgrund eines unsterilen Operationsumfeldes und häufig durch Bakterien, wie z. B. Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken, ausgelöst. Die posttraumatische E. wird dagegen z. B. durch Schläge auf das Auge ausgelöst und geht neben der Infektion mit Bakterien häufig auch mit einem Befall durch Pilze, wie Candida spp., Aspergillus spp. oder Mucor spp., einher. Die exogenen Formen der Endophthalmitis sind am häufigsten vertreten.

 

Die endogene Endophthalmitis tritt seltener auf und ist Ausdruck einer primären Erkrankung. Sie hat ihren Ursprung in einem anderen, von Krankheitserregern befallenen Organ. Erreger, wie Bakterien, Viren (insbesondere Herpesviridae und Rubella) oder Parasiten (Zystizerkose, Toxocara, Toxoplasma, Onchocerca), gelangen hier über den Blutkreislauf in das Auge und lösen die Entzündung aus.

Behandlung und Therapie

Behandelt wird eine Endophthalmitis mit Hilfe von Antibiotika. Daher ist der Nachweis, um welche Erreger es sich handelt, besonders wichtig. Die Antibiotika werden in Form von Augentropfen, als Injektionen in eine Vene (intravenös), als Injektionen in den Glaskörper des Auges (intravitreal) oder als Injektionen um das Auge herum verabreicht.

 

Ist die Endophthalmitis zu stark fortgeschritten bzw. kann der Erregerbefall antibiotisch allein nicht mehr bekämpft werden, ist unter Umständen eine Vitrektomie (operativer Eingriff, bei dem Teile des Glaskörpers entfernt werden) notwendig. In besonders extremen Fällen muss das ganze Auge entfernt werden.

Risiken und Komplikationen

Unter Antibiotikagabe kann es u. a. zu

 

  • Übelkeit,
  • Durchfall,
  • allergischen Reaktionen und/oder
  • Pilzinfektionen der Schleimhäute

 

kommen, während der operative Eingriff am Glaskörper des Auges u. a. die folgenden Risiken birgt:

 

  • intraokulare (im Augeninneren) Infektionen,
  • fast immer kommt es zu einem grauen Star innerhalb von 1 bis 2 Jahren nach der Operation,
  • Netzhautablösung bzw. fortschreitende Netzhautschädigungen und/oder
  • intraokuläre oder intrakapsuläre Blutungen durch Druckanstieg.

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