Schmerzensgeldtabelle Kopf / Hals

In der nachfolgenden Tabelle sind Schmerzensgeldbeträge aufgeführt, die Patienten zugesprochen wurden, welche einen durch einen Behandlungsfehler verursachten Schaden im Bereich vom Kopf bis zum Hals erlitten haben.

Übersicht

Augenoptische Behandlung

25.000,00 €

Weil ein 10-jähriger sein Auge wegen Behandlungsfehler verlor

OLG Stuttgart

Geburt

400.000,00 €

Wegen schweren Hirnschadens (spastische Hirnlähmung) und Rotavireninfektion sowie Entwicklungsverzögerungen wegen fehlerhafter Geburtshilfe

LG Bonn

Geburt

300.000,00 €, zzgl. einer Monatsrente von 325,00 €

Wegen schwerster geistiger und körperlicher Behinderung aufgrund eines verzögert vorgenommenen Notkaiserschnittes

OLG Jena

Grüner Star (Glaukom)

80.000,00 €

Wegen nicht diagnostizierten Glaukoms bei einer 11-Jährigen mit dem Ergebnis, dass Sehfähigkeit von über 60% auf unter 30% gesunken: Wahrscheinlichkeit der Erblindung noch zu Lebzeiten sehr hoch

OLG Hamm

Guillain-Barré-Syndrom

7.500,00 €

Wegen verzögerter Heilung mit Schmerzen des Guillain-Barré-Syndroms aufgrund unterlassener diagnostischer Maßnahmen; kein Mitverschulden des Patienten wg. Verlassen des Krankenhauses gegen den ärztlichen Rat, da Patient nicht über Verdachtsdiagnose und notwendige Befunderhebung aufgeklärt wurde

OLG Köln

(dauerhafter) Haarverlust

20.000,00 €

Weil die Patientin im Zusammenhang mit der chemotherapeutischen Behandlung ihrer Krebserkrankung nicht über das Risiko des dauerhaften Verlustes der gesamten Körperbehaarung aufgeklärt wurde

OLG Köln

Vorfall der Halswirbel-Bandscheibe

75.000,00 €

Wegen fehlerhaft durchgeführter Lasernukleotomie zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäulenbandscheibe C5/6

OLG Köln

Hirnblutung

134.300,00 €

Wegen einer im Krankenhaus nicht erkannten Hirnblutung zum schweren Pflegefall gewordener Patient

OLG Hamm

Künstliche Beatmung

300.000,00 €

Wegen verspäteter Entfernung eines Beatmungstubus: Organisationsverschulden wegen fehlender Erfahrung der anwesenden Ärzte auf Intensivstation; Unterversorgung mit Sauerstoff, Reanimation, Wachkoma, Verlust der Persönlichkeit; lebenslange Pflegebedürftigkeit

OLG München

Meningitis

700.000,00 €

Wegen verzögerter Diagnose und Behandlung einer tuberkulösen Meningoencephalitis bei einem 2-Jährigen mit der Folge schwerster hirnorganischer Schäden, die ihn auf das Niveau eines 3-4 Monate alten Kindes zurückgeworfen haben

LG Aachen

Meningitis

10.000,00 €

Wegen Nichterkennens einer tuberkulösen Meningitis aufgrund unterlassener Befunderhebungen: Tod nach 1 Monat

OLG München

Narkose

500.000,00 €, zzgl. einer Monatsrente von 650,00 €

Wegen fehlerhafter Narkose bei 4-jährigen Kind während der stationären Behandlung einer Unterarmfraktur: schwerste hirnorganische Schäden, Lähmung aller 4 Gliedmaßen (Tetraspastik), Magensonde

KG Berlin

OP der Nasennebenhöhlen

15.000,00 €

Wegen Unterlassens der Risikoaufklärung über die Möglichkeit des Todes vor Nasennebenhöhlenoperation: Tod nach 1 Monat

OLG Zweibrücken

OP der Nasenscheidewand

200.000,00 €

Wegen einer grob fehlerhaft durchgeführten Korrektur der Nasenscheidewand, bei der der Operateur die Schädelbasis sowie die Riechfasern des Patienten stark verletzte, mit der Folge eines mittelgradig ausgeprägten Frontalhirnsyndroms: u. a. räumliche Orientierungsstörung, psychomotorische Verlangsamung, Antriebslosigkeit, leichte Depression, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Verlust der Riechfähigkeit

OLG Köln

Schilddrüsen-OP

50.000,00 €

Wegen unzureichender Aufklärung vor Schilddrüsenoperation über zwei gleichrangige Operationsmethoden: Lähmung beider Stimmbandnerven, Erstickungsanfälle und Atemnot; Patientin nach 4 Jahren verstorben

OLG Frankfurt/M.

Thrombose innerer Hirnvenen

450.000,00 €, zzgl. einer Monatsrente von 500,00 €

Wegen verzögerter weiterer Befunderhebungen und somit verspäteter Therapie einer Hirnvenenthrombose mit der Folge eines schwersten hirnorganischen Psychosyndroms: u. a. spastische Tetraparese und Inkontinenz; Pflegestufe 3.

OLG Schleswig-Holstein