Prostatakarzinom

Etwa 26% der Krebsneuerkrankungen bei Männern sind Prostatakarzinome. Prostatakrebs tritt vor allem bei Männern jenseits des 50. Lebensjahres auf.

Medizinische Indikation

Der Prostatakrebs (Prostatakarzinom oder auch Vorsteherdrüsenkrebs) ist eine bösartige Zellveränderung in der Vorsteherdrüse und eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Bei dem Prostatakarzinom vergrößert sich das Prostatagewebe in den Randbezirken der Vorsteherdrüse. Zu den Risikofaktoren, die das Auftreten eines Prostatakarzinoms hervorrufen können, gehören Ernährungs-, Umwelt-, Hormon- und Genussgifteinflüsse.

 

Symptome, die auf eine Prostataerkrankung – ob gutartige Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie) oder bösartiges Prostatakarzinom – hindeuten, sind u. a.

 

  • erschwertes, verzögertes oder nächtliches Wasserlassen,
  • ständiger Harndrang oder
  • Harnverhalt.

 

Symptome, wie Rückenschmerzen oder Blut im Urin bzw. im Sperma, deuten meist schon auf das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms im fortgeschrittenen Stadium hin.

 

Weil sich Prostatakrebs nur sehr langsam entwickelt und im Frühstadium kaum Beschwerden verursacht, wird das Krebswachstum meist nur sehr spät erkannt. Diagnoseverfahren, wie eine Tastuntersuchung oder Blutuntersuchung (bei der der PSA-Wert bestimmt wird), können zwar Hinweise auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms liefern. Aber erst eine Gewebeentnahme (Biopsie) kann den entscheidenden Nachweis liefern, ob eine bösartige Geschwulst vorhanden ist oder nicht.

 

Zur weiteren Diagnose kann der Arzt – z. B. um das genaue Stadium eines Prostatakrebses zu diagnostizieren, u. a.

 

  • ein Ausscheidungsurogramm (Röntgendarstellung der ableitenden Harnwege) oder eine Skelettszintigrafie erstellen und/oder
  • eine Harnröhren- und Blasenspiegelung (Urethrozystoskopie) durchführen lassen.

Behandlung und Therapie

Je nachdem, in welchem Stadium der Prostatakrebs diagnostiziert wurde, wird die Art der Behandlung gewählt.

 

T1-Stadium: Der Prostatatumor liegt lokal begrenzt und klein am Rand der Drüse.
T2-Stadium: Der Tumor liegt noch innerhalb der Drüsenkapsel, ist aber so weit vergrößert, dass Beschwerden verursacht werden.

 

Die Behandlung im Stadium T1 und T2 erfolgt, indem die Prostata einschließlich ihrer Kapsel entfernt (Prostatektomie) wird. Eine alternative Behandlungsmethode ist die lokale Bestrahlung im Rahmen einer Brachytherapie (auch permanente Seed-Implantation), bei der kleine Strahlungsquellen dauerhaft innerhalb der Prostata platziert werden.

 

T3-Stadium: Der Tumor hat sich über die Drüsenkapsel hinaus ausgebreitet und Gewebe der unmittelbaren Umgebung angegriffen.
T4-Stadium: Die Prostata und Nachbarorgane sind von Krebswucherungen befallen, darüber hinaus sind Metastasen im Körper nachweisbar.

 

Ein Prostatakarzinom im Stadium T3 oder T4 wird mithilfe einer Androgen-Blockade (Blockade der männlichen Geschlechtshormone) behandelt. Dabei werden entweder Antiandrogene oder weibliche Geschlechtshormone eingesetzt. Eine beidseitige Entfernung der Hoden (Orchiektomie) und die Behandlung mit Zytostatika können ebenfalls zum Einsatz kommen.

Operation

Bei der Prostatektomie wird die Vorsteherdrüse (Prostata) zusammen mit ihrer Kapsel, den Samenbläschen und den lokalen Lymphknoten teilweise oder vollständig entfernt. Die Prostatektomie ist ein größerer operativer Eingriff, der zwischen 3-6 Stunden dauern und mit einem großen Blutverlust verbunden sein kann.

 

Bei der radikalen Prostatektomie wird ein Zugang zur Prostata entweder minimal-invasiv
(laparoskopischer Zugang), über einen Unterbauchschnitt (retropubisch) oder über einen Dammschnitt (perineal) gelegt.

Risiken und Komplikationen

Wie bei jeder Operation besteht bei einer Prostatektomie die Gefahr, dass

 

  • Thrombosen,
  • Embolien,
  • Nachblutungen,
  • Infektionen,
  • Lymphödeme und/oder
  • eine Lungenentzündung auftritt.

 

Zu den speziellen Risiken und möglichen späteren Folgen einer Prostatektomie gehören u. a.

 

  • die kurzzeitige oder anhaltende Harninkontinenz,
  • das Auftreten einer Engstelle im Bereich der neuen Blasen- und Harnröhrenverbindung und/oder
  • die erektile Dysfunktion (Impotenz).

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