Neurochirurgie und Neurologie

Fachärzte der Neurochirurgie beschäftigten sich mit der Erkennung und der vor allem operativen Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen, Verletzungen und deren Folgen des zentralen und „umliegenden“ (peripheren) Nervensystems.

Gehirntumor Behandlungsfehler

Die Neurologie ist die Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems. Neurologen beschäftigten sich mit der Erkennung und Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems und seiner blutversorgenden Gefäße sowie des „umliegenden“ (peripheren) Nervensystems einschließlich dessen Verbindungsstrukturen mit den Muskeln.

 

Zum Fachgebiet der Neurochirurgie gehören die Behandlung von Schädel-, Hirn- und Rückenmarksverletzungen, von Tumoren, von Blutungen, von Gefäßfehlbildungen, von bandscheiben- und wirbelsäulenbedingten Erkrankungen sowie die Behandlung von Missbildungen des Schädels, des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven. In der Neurochirurgie werden u. a. die Computertomografie (CTG), die Magnetresonanztomografie (MRT), die Elektroenzephalografie (EEG), die Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), die Elektromyografie (EMG) und die Elektroneurografie (ENG) als diagnostische Mittel verwendet. Aber auch „normale“ Mittel wie Röntgen und Ultraschall dienen in der Neurochirurgie der Diagnosefindung.

Das Fachgebiet der Neurologie weist Überschneidungen zu den Fachgebieten der Psychiatrie und Neurochirurgie auf. Die Neurologie unterscheidet sich – vereinfacht gesagt – jedoch von der Neurochirurgie darin, dass Neurologen die Erkrankungen des Nervensystems (nur) medikamentös behandeln und vor allem für jene neurologischen Erkrankungen zuständig sind, die operativ nicht behandelt werden können (wie z. B. Multiple Sklerose (kurz MS), Amyotrophe Lateralsklerose (kurz ALS) oder Parkinson).

Prozente und Quoten

In den Fachbereichen der Neurochirurgie und der Neurologie wurden 2014 insgesamt 841 Behandlungsfehlervorwürfe vorgebracht, davon wurden 531 dem Fachbereich Neurochirurgie und 310 dem Fachbereich Neurologie zugeordnet. Unter den insgesamt 841 Fällen konnten 221 Behandlungsfehler ermittelt werden – 155 Fehler in der Neurochirurgie und 66 Fehler in der Neurologie. In der Neurochirurgie

 

27 der Behandlungsfehler (also etwa 12%) waren Fehler, die bei der Behandlung von Nervenerkrankungen der oberen Extremität aufgetreten sind.

Aktuelle Urteile aus den Bereichen Neurochirurgie und Neurologie

News

  • Grober Behandlungsfehler – Arzthaftung

    Bei einem groben Behandlungsfehler ist die Arzthaftung so ausgelegt, dass der Patient einen finanziellen Ausgleich für die ihm entstandenen Schmerzen, andere gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie auch einen Ausgleich materieller Schäden erhält.Wer Opfer eines Behandlungsfehlers wird, hat grundsätzlich einen Anspruch auf Schmerzensgeld und gegebenenfalls Schadensersatz - unabhängig davon, ob es sich um einen einfachen oder einen groben Behandlungsfehler handelt. Das Schmerzensgeld soll dabei als finanzieller Ausgleich für den immateriellen Schaden (Schmerzen, gesundheitliche Schäden) sowie auch als Genugtuung für den Patienten dienen. Die Höhe des Schmerzensgeldes richtet sich dabei nach verschiedenen Faktoren, darunter die Schwere sowie auch die Dauer der gesundheitlichen Folgen des Ärztefehlers....

  • Fehldiagnose Metastasen – Schmerzensgeld für Diagnosefehler

    Die Fehldiagnose „Metastasen“ bereitet Betroffenen Kummer und Sorgen. Der Verdacht auf Metastasen ist sehr ernst zu nehmen, da die Ausweitung eines Tumors über Metastasen schwerwiegende gesundheitliche Schäden mit sich bringen kann. Obwohl bei der Untersuchung eines Tumors bzw. der Metastasen äußerste Sorgfalt geboten ist, kommt es immer mal wieder zur Fehldiagnose „Metastasen“....