Zahl der Behandlungsfehler steigt

Die im Mai 2016 veröffentlichte Jahresstatistik 2015 der MDK-Gemeinschaft zeigt, dass immer mehr Patienten Behandlungsfehlervorwürfe untersuchen lassen und auch Recht bekommen.

 

Seit das Patientenrechtegesetz im Jahre 2013 in Kraft getreten ist, steigen nicht nur die Zahlen der Behandlungsfehlervorwürfe von Jahr zu Jahr an, sondern es werden bei der Überprüfung der Einzelfälle auch immer mehr Behandlungsfehler durch die MDK-Gemeinschaft festgestellt. Dies zeigt die eben erst veröffentlichte MDK-Jahresstatistik 2015 der MDK-Gemeinschaft.

 

Im Gegensatz zum Vorjahr stieg die Zahl der zu untersuchenden Behandlungsfehlervorwürfe wieder leicht an. Während 2014 14.663 Fälle untersucht wurden, waren es im Jahr 2015 14.828 Behandlungsfehlervorwürfe, die den MDK zur Begutachtung übergeben wurden. Unter den 2015 untersuchten Fällen konnten 3.156 „tatsächliche“ Behandlungsfehler – d. h. solche, die nachweislich auch einen Schaden verursacht haben – festgestellt werden. Dies entspricht einem prozentualen Anteil an der Gesamtzahl der 14.828 untersuchten Einzelfälle von ca. 21,3%. 2014 entsprach der prozentuale Anteil der „tatsächlichen“ Behandlungsfehler noch ca. 20,3%. Somit ist es im Vergleich zum Vorjahr zu einem leichten Anstieg der nachweisbaren Behandlungsfehler gekommen.

 

Mithin die meisten Behandlungsfehler konnten wieder im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie festgestellt werden. Im Vergleich zum Vorjahr kann ein leichter Anstieg der Fehlerquote um 1,5% verzeichnet werden. Auch in den Bereichen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zahnmedizin, Gynäkologie, Innere Medizin (Allgemein), Neurochirurgie und Neurologie sowie Augenheilkunde sind die Fehlerquoten angestiegen. Vor allem im neurologischen Bereich sind im Gegensatz zum Vorjahr deutlich mehr Behandlungsfehler festgestellt worden – von 66 Behandlungsfehlern im Jahr 2014 stieg die Zahl auf 89 im Jahr 2015. Die Quote hat sich zudem dadurch erhöht, dass die Zahl der untersuchten Fälle dagegen insgesamt abnahm – während 2014 noch 310 Behandlungsfehlervorwürfe untersucht wurden, waren es 2015 nur noch 282 Fälle.

 

Nur im Bereich der Urologie und HNO-Heilkunde ist eine Verbesserung feststellbar. Dort ist die Fehlerquote um mehr als 6%-Punkte vermindert.